Die Säulen der Erde

Veröffentlicht auf von Astala

Die Säulen der Erde lief als Vierteiler in den letzten Wochen im Fernsehen nach dem Roman von Ken Follet. Obwohl ich ihn gelesen habe, denke ich nicht, dass Vorwissen aus dem Buch nötig ist, um den Film zu verstehen.

 

Inhalt:

In dem Film verstricken sich verschiedene Handlungsstränge. Zum einen ist da der Erbfolgekrieg. Der alte König ist tot, seine Tochter Matilde strebt ebenso nach der Herrschaft wie sein Neffe Stephan, der schließlich König wird. Der alte Graf von Shirng steht Matilde bei und wird dafür als Verräter hingerichtet. Danach gilt es zahllose Schlachten zwischen Matilde und Stephan zu schlagen, bei der Adelige und Kirche ihre Intrigen spinnen. Nach und nach kommt dabei das Geheimnis um den verstorbenen Sohn und eigentlichen Erben des alten Königs heraus. Hierauf wird im Film viel öfter zurückgegriffen als im Buch, was ihn allerdings auch spannender macht.

Des Weiteren ist da der Steinmetz Tom mit seinem Sohn Alfred und seiner Tochter Martha, später kommen auch die als Hexe verschrieene Ellen und ihr Sohn Jack dazu. Toms erste Frau Agnes verstirbt am Anfang des ersten Teils bei der Geburt des kleinen Jonathan, der ausgesetzt und im Kloster von Kingsbridge großgezogen wird. Tom und seine zusammengewürfelte Familie suchen auf Burg Shiring Arbeit. Da die Treue des Grafen gegenüber Matilde jedoch aufgedeckt wurde, geraten sie  in einen Angriff William Hamleighs, der die Burg einnimmt. Sie reisen weiter nach Kingsbridge. Dort hat ein junge rMönch namens Phillip die Priorei übernommen, doch diese ist abgewirtschaftet und bietet auch keine Arbeit. Jack setzt die alte Kathedrale in Brand und das mit Erfolg: Sie wird vollkommen zerstört und sein Stiefvater Tom wird als Baumeister des neuen Doms eingesetzt.

Widersacher des Projekts sind William und seine Familie, sowie Bischof Waleran. Ständig versuchen sie ihnen Steine in den Weg zu legen und schrecken dabei auch nicht vor Mord und Totschlag zurück.

Wichtig zu erwähnen wären da noch Aliana und ihr Bruder Richard, Kinder des hingerichteten alten Grafen von Shiring. Gedemütigt von William landen sie auf der Straße, doch Aliana ist nicht auf den Kopf gefallen und etabliert sich im Wollgeschäft. Somit kommt sie zu Wohlstand und ermöglicht ihrem Bruder eine Karriere als Ritter auf Stephans Seiten, um ihren Schwur gegenüber dem Grafen, dafür zu sorgen, dass Richard Graf von Shiring wird, zu erfüllen. Sie ziehen nach Kingsbridge und die Stadt blüht immer mehr auf. Jack verliebt sich in Aliana, die beiden kommen später auch zusammen.

 

Meine Meinung:

Es sind teilweise extreme Abweichungen vom Buch zu sehen. Nicht nur wird der Erbfolgekrieg viel deutlicher herausgestellt, auch werden Andeutungen (Morde an Bischöfen von niederen Kirchenmitgliedern aus Ehrgeiz u.ä.) viel deutlicher ausgeführt. Die Kirche kommt hierbei noch schlechter weg als im Buch, das Ende verläuft ganz anders und einige Szenen, wie zum Beispiel bei einem Kampf zwischen Alfred und Jack (die sich noch nie leiden konnten) wurden Täter und Opfer einfach vertauscht. Williams Mutter wirft man außerdem ein Verhältnis mit ihrem Sohn und den Mord an ihrem Mann vor, was so im Buch nicht ausgeführt wurde.

Im Allgemeinen kann man jedoch sagen, dass der Film bemüht ist, die langatimigen Beschreibungen und Handlungsverläufe vom Buch wett zu machen und eher auf die Spannung zu setzen. Dies ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Das Buch liest sich stellenweise eher schleppend, hier aber konnte man immer mitfiebern. Das Ende ist jedoch ein klein wenig enttäuschend. Bischof Waleran wird nicht durch die gerechten und stets irgendwie ordungsgemäßen, taktischen klugen Strategien Phillips vom Sockel gestoßen und entmachtet, sondern kurzerhand von der Kathedrale geworfen und auch William erhält keine Anklage als gescheiterter, alter Mann, sondern landet noch als Jungspund im Eifer des Gefechts mehr oder weniger aus Versehen am Galgen. Zwar hat auch hier 'das Gute gesiegt', aber die Bedeutung dessen geht im Film ein wenig unter.

'Die Säulen der Erde' ist kein Film der Tausende von Fans anzieht wie 'Harry Potter', von da her wird hier auch keine exakte Umsetzung erwartet. Mit diesem Wissen im Hinterkopf habe ich mir den Film angesehen und war angenehm überrascht. Er hat wirklich Unterhaltungswert, zumal man auch viel vom Leben im Mittealter vermittelt kriegt. Für kleine Kinder ist der Film allerdings nichts - zu viele blutige und manchmal auch sexistische Szenen sind enthalten (wie im Buch übrigens auch).

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A
<br /> Es ist doch oft so das ein Film vom Buch abweicht, denn ein Spielfilm muss ja auch ankommen. Ich werde mir den Film einmal auf meine Merkliste setzen.<br /> <br /> <br />
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